In den letzten Zwei Artikeln haben wir einige Inputs dazu gegeben, wie die Arztpraxis in Zukunft aussehen könnte.
Ähnlich wie andere Gebiete entwickelt sich auch der Gesundheitssektor in eine Richtung, in der fast alles durch digitale Technologien verbunden sein wird. Cloudbasiertes Computing und künstliche Intelligenz sind schon lange keine Fremdworte mehr. Es werden mehr Daten wie je zuvor verarbeitet. Die neuen digitalen Tools und die damit einhergehende Vernetzung bringen auf der einen Seite einen enormen Mehrwert, auf der Anderen aber auch grosse Risiken.
Fast überall wird heutzutage eine höhere Datensicherheit gefordert, aber speziell im Gesundheitswesen ist diese besonders wichtig. Patientendaten gelten als besonders schützenswert. Trotzdem liest man regelmässig, dass es in diversen Gesundheitsinstitutionen zu Datenlecks und Hackingattacken gekommen ist.
Wussten Sie, dass sich die Cyberattacken im Gesundheitswesen im Jahr 2020 verdoppelt haben? Ein sehr schwerwiegend war ein Fall passierte in Düsseldorf auch im diesem Jahr. Eine Patientin ist verstorben, weil das Spital nach einer Cyberattacke und dem Lahmlegen von 30 Servern gezwungen war, sie an ein anderes Spital zu überweisen. Dies wurde weltweit als der erste Tod bezeichnet, welcher durch Hackerattacken ausgelöst worden war.
Besonders gehäuft kommen in letzter Zeit Ransomware-Angriffe vor, bei denen Hacker IT-Systeme sperren und eine Zahlung für die Entsperrung verlangen. Genau bei solchen Attacken ist das Patientenwohl besonders gefährdet. Viele dieser Angriffe haben zur Folge, dass Patienten und Patientinnen in andere Einrichtungen überwiesen werden müssen, was zu verzögerten lebenswichtigen Operationen und dadurch wie oben schon erwähnt zu Todesfällen führen kann.
Jährlich werden Millionen von Datensätzen aller Art gestohlen, darunter Krankenakten von Patienten, private Angaben über medizinische Spender, oder HIV-Testergebnisse. Bei gewissen Hackerattacken können mit einem einzelnen Angriff mehrere Millionen Datensätze entwendet werden. Leider ist dieser Diebstahl von Daten für Hacker sehr attraktiv. Gesundheitsdaten erzielen im Schwarzmarkt oft einen sehr hohen Wert und die Wahrscheinlichkeit, dass man gefasst wird, ist gering.
Viel Handlungsbedarf besteht. Aber was können Gesundheitsinstitutionen tun, um die Risiken in Zukunft zu senken? Mehr dazu im nächsten Newsletter.